Tirol-Milch-Biathlon-Landescup und Ötztal Biathlon-Cup

Nach achtjähriger Abstinenz war es vergangenes Wochenende wieder soweit – der LLC Längenfeld veranstaltete unter der Leitung von Obmann Philipp Gstrein und Obmann-Stv. Andreas Schöpf einen Tirol-Milch-Biathlon-Landescup in Längenfeld. Man möge sich nun fragen: „Gab es in den letzten achtJahren gar keinen Biathlon- oder Langlaufwettkampf im Ötztal?“. Dem war nämlich nicht so – in den letzten beiden Jahren fand ebenfalls ein „Biathlonbewerb für Jedermann“ in Längenfeld statt. Folgend auf einen erfolgreichen Start, mangelte es bei der zweiten Auflage des Wettbewerbes an Teilnehmern. Aus diesem Grund entschloss sich der LLC Längenfeld, einen neuen Weg einzuschlagen. Nachdem der Nachwuchstrainer Andreas Schöpf über die letzten drei Jahre das Kindertraining auf neue Füße gestellt hat und mittlerweile acht Athlet_innen in der Fortgeschrittenen-Gruppe trainieren (Anm.: zusätzlich zehn Kinder beim wöchentlichen Beginnerkurs Saison 19/20), war das der ausschlaggebende Impuls für den Entschluss: „Wenn mir noamol a Rennen mochen – sam für die Kinder und epas Gscheids!“. Daraufhin klopfte man das erste Mal beim Biathlon- u. Langlaufreferenten des Tiroler Skiverbandes, Stefan Mair, der seit langer Zeit auch Mitglied des LLC Längenfeldes ist, betreffend einer Wettkampfaustragung an. Und nach arbeitsreichen Tagen und Wochen der Vorbereitung, bei dem sich der Tourismusverband Ötztal als gewohnt verlässlicher Partner erwies, stand der Renntag vor der Tür. 66 Loipenjäger_innen zwischen acht und 15 Jahren, gemeldet von zehn Tiroler Biathlon- und Langlaufclubs, gingen auf derso bezeichneten „Puit-Runde“, die Teil der bestens präparierten Nachtloipe in Oberried ist, ins Rennen. Der Wettkampf wurde im Format eines Einzelbewerbes durchgeführt, was für die Läufer_innen bedeutete, dass jeder Fehlschuss am Schießstand nicht mit der ansonsten üblichen 80m langen Strafrunde, für die die Kinder je nach Altersstufe ca. 15 bis 25 Sekunden benötigen, sanktioniert wurde, sondern mit einer Strafzeit von 30 Sekunden. Umso mehr gewann die Leistung am Schießstand an Bedeutung. Das Schießen selbst absolvierten die Teilnehmer_innen mit einem Luftdruckgewehr, mit dem aus einer Distanz von zehn Metern auf Klappscheiben geschossen wurde. Die zahlreich erschienenen Zuschauer staunten nicht schlecht, welch ein Niveau die Kinder und Jugendlichen in so frühem Alter in der Loipe und am Schießstand an den Tag legten. Nach rund zwei Stunden war der Tirol-Milch-Biathlon-Cup auch schon wieder Geschichte. Aber nach acht Jahren hat man schließlich ausreichend Energie für zwei Rennen an einem Tag. Und so ging es gegen Mittag bereits mit dem Ötztal-Biathlon-Cup, an dem acht Kinder des LLC Längenfeld und 22! Kinder des Nordic Team Niederthai teilnahmen, im selben Modus wie beim Tirol-Milch-Biathlon-Cup weiter. Gemessen an Starter_innen pro Verein über beide Wettbewerbe, hätte das Nordic Team Niederthai die Tageswertung für den teilnehmerstärksten Verein souverän gewonnen. Die beiden Ötztaler Clubs stellten an diesem Tag insgesamt 30! Starter_innen, was wiederum bedeutete, dass von den rund 90 Gesamtstarter_innen ein Drittel für den LLC Längenfeld und für das Nordic Team Niederthai ins Rennen gingen. Ein starkes Zeichen für den nordischen Sport im Bezirk Imst, an dem sich auch andere Vereineaufrichten können und wieder verstärkt versuchen sollten, ihre Ressourcen in die Nachwuchsarbeit zu stecken – die Kinder sind entgegen der landläufigen Meinung nach wie vor für den Langlauf- und Biathlonsport zu begeistern!

 

Autor
Andreas Schöpf